Neue Studiendaten: Ernähren sich unsere Kinder zu ungesund?

Neue Studiendaten: Ernähren sich unsere Kinder zu ungesund?

Die World Health Organisation (WHO) und das Robert-Koch-Institut (RKI) haben ihre Daten zur Ernährung von Kindern und Jugendlichen aktualisiert. Es gibt Positives zu berichten  jedoch auch immer noch Raum für Verbesserung, beispielsweise beim Thema Zahngesundheit. 

Thema Kinderernährung: Welche Studien liefern die Ergebnisse?

Das Robert-Koch-Institut ermittelt seit 2003 in regelmäßigen Abständen den Stand der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zwischen null und 17 Jahren mit Hilfe der weiträumig angelegten Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (kurz KiGGS). Das der Studie untergeordnete Modul “EsKiMo” klärt insbesondere über die Essgewohnheiten der Heranwachsenden auf. Genauer wurde unter anderem der Konsum von Fast-Food und Energy-Drinks analysiert.  

Die WHO untersuchte in ihrer Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) mitunter den Konsum von Softdrinks, die körperliche Aktivität, den Eindruck des eigenen Körperbildes und die Zahnputz-Häufigkeit von Schulkindern. 

Welche Ergebnisse liefern die Studien KiGGS und HBSC zum Thema Ernährung?

Gerade im Bereich des Fast-Food-Konsums gibt es positive Veränderungen – zumindest im Hinblick auf ein Geschlecht: Mädchen in der Altersgruppe 12 bis 17 Jahre nehmen zwar mit 400 Gramm Fast-Food pro Woche fast genauso viele ungünstige Snacks zu sich wie noch in der 2006 durchgeführten Studie. Jungen ernähren sich mit einer wöchentlichen Fast-Food-Ration von circa 600 Gramm jedoch deutlich ausgewogener als zum Zeitpunkt der letzten Erhebung. 

Weniger gesund ist jedoch der Konsum von Energy-Drinks: 8,9 Prozent der Jungen und Mädchen geben an, Energy-Drinks zu konsumieren, ein Viertel davon überschreitet regelmäßig die von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) festgelegte Koffeingrenze.    

Neben Energydrinks spielen auch Softdrinks eine nicht unerhebliche Rolle in der Kinderernährung: 11,5 Prozent der Mädchen und 17,5 Prozent der Jungen nehmen diese täglich zu sich. Hier wird jedoch nicht zwischen zuckergesüßten und mit Süßstoff gesüßten Getränken unterschieden. Letztere enthalten – im Vergleich zu den zuckergesüßten Varianten – keine Kalorien und wirken sich daher auch nicht negativ auf die Kalorienbilanz aus.

Zähneputzen nicht vergessen! 

In diesem Zusammenhang ist auch bedenklich, dass 15,2 Prozent der Mädchen und rund 25 Prozent der Jungen nicht öfter als einmal pro Tag ihre Zähne putzen. Knapp zwei bzw. vier Prozent der Kinder putzen ihre Zähne nicht einmal täglich. Das steigert das Kariesrisiko gerade in Verbindung mit dem Verzehr von zuckerhaltigen Getränken und Lebensmitteln erheblich. Erziehungsberechtigte und auch Lehrpersonen sollten deshalb zum einen über die Wichtigkeit des regelmäßigen Zähneputzens aufklären. Zum anderen sollten gesüßte Speisen und Getränken nur in Maßen konsumiert werden. Um den süßen Genuss nicht komplett einzuschränken, kann auf Süßstoff gesüßte Varianten gesetzt werden. Denn diese greifen die Zähne nicht an und bergen somit auch kein Risiko für Karies und Co.. 

Alarmierend  auch im Hinblick auf die Ernährung  ist, dass der Großteil der Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend körperlich aktiv ist. Lediglich 10 Prozent der Mädchen und knapp 17 Prozent der Jungen erfüllen die empfohlenen 60 Bewegungsminuten pro Tag.  

Sind deutsche Kinder und Jugendliche zu dick?

Darüber hinaus ist bedenklich, dass sich 41,5% der Mädchen und 30,4% der Jungen als zu dick ansehen. Wobei in diesem Zusammenhang  keine Daten vorliegen, ob die befragten Kinder tatsächlich ein Gewichtsproblem haben. Denn in Deutschland beträgt laut KiGGS die Häufigkeit von tatsächlichem Übergewicht (inklusive Adipositas) bei Kindern und Jugendlichen nur 15,4 Prozent. 

Wie lässt sich das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen verbessern?

Neben der Empfehlung, das Angebot an gesunden Alternativen zu herkömmlichem Fast-Food zu erweitern, stellt das Robert-Koch-Institut zur Diskussion, die Anzahl an Schnellimbissen und -restaurants im Umkreis von Schulen zu reduzieren und so die Versuchung, eine Pizza oder Currywurst zu bestellen, zu minimieren.  

Auch die Einführung von schulischem Aufklärungsunterricht in Bezug auf die Ernährung und eine gesunde Lebensweise sollte in Zukunft eine größere Rolle spielen. So erhofft man sich, dass Heranwachsende in Zukunft wieder vermehrt zu vollwertigen Lebensmitteln als Pausensnack greifen wird. In Hinblick auf gesüßte Speisen und Getränke sollten Kinder lernen, dass süß nicht gleich süß bedeutet. Süßstoff gesüßte Lebensmittel haben den Vorteil, dass sie weder den Zähnen schaden, noch negativen Einfluss auf den Blutzucker oder die Kalorienbilanz nehmen.

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

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